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Reisezeit - Schnee und Licht

Die Zeit für Skitouren im Norden Norwegens beginnt mit den langsam länger werden Tagen ab Mitte März und kann sich je nach Verlauf des Winters bis in den späten Mai hineinziehen. Jeder Monat hat seine Besonderheit. Mitte März wird es noch früh dunkel, dafür sind die Chancen Nordlichter zu sehen und Pulverschnee zu fahren sehr groß. Mitte April sind die Nächte schon deutlich kürzer und Meer und Berge erscheinen jetzt abends in wunderschönem Licht. Sehr oft finden wir auch noch guten Pulver und die Schneedecke bleibt geschlossen bis hinunter an den Fjord. Ende April kommt dann die Zeit der Mitternachtssonne und die Tage werden sehr schnell länger.  Jetzt verwandelt sich der Schnee in Firn und meistens kann man immer noch bis ans Wasser abfahren. Ab Mitte Mai wird es gar nicht mehr dunkel und in tiefen Lagen wird es endgültig Frühling. Nun ist die Zeit reif für die steilen Abfahrten und hohen Berge z.B. im Süden Lyngens, die vorher oft zu lawinengefährlich sind.

Skitouren mit dem Schiff oder dem Auto

Diese Frage wird immer wieder gestellt und man kann das natürlich nicht grundsätzlich beantworten. Für den einen ist es etwas sehr exotisches Skitouren mit einem Schiff zu unternehmen, jemand anderes hat Angst vor Seekrankheit oder möchte den Komfort und den Freiraum einer Unterkunft an Land nicht vermissen. Es hängt auch sehr stark vom Gebiet ab in dem wir uns bewegen.

In den Lyngen Alps z. B. sind die Tourenoptionen mit einem Fahrzeug an ein vielfaches größer als mit dem Schiff. Einige der schönsten Touren kann man nur mit dem Auto erreichen, und dass obwohl sie direkt am Wasser beginnen. Beschränkten Ankermöglichkeiten und Anlandestellen für Schiffe sind hierfür der Grund, auch spielt das Wetter und der Seegang ein Rolle. Das erklärt die Tatsache, dass einige vom Schiff aus zu erreichenden Skitourenziele stark überlaufen sind. Ein Fahrzeug an Land bietet da deutlich mehr Alternativen und man kann außerdem schneller reagieren, wenn man spontan das Tourenziel ändern möchte.

In der Finnmark hingegen macht es durchaus Sinn vom Boot aus zu starten, da die viele der kleineren Fjorde nur mit dem Boot zu erreichen sind. In Spitzbergen gibt es kaum Alternativen zum Schiff, außer man plant eine Durchquerung mit Zelt und Schlitten.

Temperaturen

Die Temperaturen in Norwegen sind ähnlich wie in den Alpen. Die ersten Monaten im Jahr sind meist ziemlich kalt, so sind im März immer noch Temperaturen bis - 10 ° C möglich. Mit der zunehmenden Sonnenscheindauer steigen auch die Temperaturen und im April liegen sie um den Gefrierpunkt. Im arktische Frühling steigen die Temperaturen inzwischen oft schon in den zweistelligen Bereich. Nicht zu vergessen, dass es sich durch den Windchillfaktor deutlich kälter anfühlen kann.

Wetter

Das Wetter in maritimen Gebrirgsregionen ist oft wechselhaft, es ist weder richtig schlecht noch ist der Himmel wolkenlos. Es gibt im Frühjahr stabile Hochdrucklagen, die sich über mehrere Tage oder sogar länger halten können, genauso wie länger anhaltende Schlechtwetterperioden. Im Winter 2015 gab es eine sehr lange Schönwetterperiode in den Lyngen Alps und von den 28 Skitourentagen standen wir 27 mal dem Gipfel! Manchmal muss man nur 20 Minuten in eine andere Richtung fahren  und schon reißt der Himmel auf.  Der Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unangemessene Kleidung“ ist in Skandinavien üblich, und dies gilt insbesondere für Skitouren. Der norwegische Wetterbericht mit stündlicher Vorhersage liegt meistens vor allem in der Kurzzeitvorhersage ziemlich richtig. https://www.yr.no/?spr=eng

Lawinengefahr

Lawinen und Wächten sind in den Gebirgen Norwegens eine große Gefahr. Vor allem wenn die Tage noch kürzer sind, die Temperaturen im Minusbereich liegen und der Wind kräftig bläst herrscht nicht selten über mehrere Tage eine angespannte Lawinensituation. Zum Glück gibt es viele Touren, die auch bei erheblicher Gefahr (Stufe 3) noch problemlos unternommen werden können. Sehr steile Abfahrten und Anstiege sollte man deshalb besser ab Mitte April planen.

Ein relativ großes Risiko bilden die Gipfelwächten, wo es fast jedes Jahr zu Unfällen kommt, die eigentlich leicht zu vermeiden wären, wenn man der Gefahr die entsprechende Aufmerksamkeit widmet. Da mehrere unserer Bergführer die gesamte Saison in Norwegenn unterwegs sind haben wir einen sehr guten Überblick über die aktuellen Verhältnisse. Zudem gibt es einen sehr guten und auf Regionen spezialisierten Lawinenlagebericht. http://www.varsom.no/en/

Schwierigkeiten der Touren

Es gibt Skitouren in allen Schwierigkeitsstufen und der Bergführer entscheidet über die  Tour und Wahl der Route. Die Touren können dem jeweiligen Niveau der Gruppe angepasst werden, es sind jedoch keine Einsteiger oder Anfänger Skitouren. Du musst ein geübter Skifahrer sein, der in allen Schneearten zügig und sicher abfahren kann. Die meisten Touren bewegen sich in Hangbereichen mit Steilheiten zwischen 30 und 35 Grad, das entspricht roten und schwarzen Pisten. Für die Aufstiege müssen Spitzkehren beherrscht werden. Durchschnittlich legen wir 1.200 Höhenmeter pro Tag zurück und sind dafür ca. 6 Stunden unterwegs. Natürlich gibt es immer ausreichende Pausen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, beraten wir Dich gerne am Telefon.

Bekleidung

Da die Temperaturen ähnlich wie in den Alpen sind brauchen wir auch keine besondere zusätzliche Bekleidung. Es gilt die Regel wie in allen Outdoor Sportarten sich nach dem Zwiebelprinzip anzuziehen. Natürlich kann es nass und windig werden, was wir als am unangenehmsten empfinden und ein hochwertiger Hardshell kann da schon gute Dienste erweisen. Eine große Skibrille ist auch kein Nachteil, genauso wie eine dichte Sonnenbrille. Du erhältst zu jeder unserer Reisen eine Ausrüstungsliste, wo wir nochmal auf Details hinweisen.